Minimalinvasive Hüft-OP

Nicht nur eine Frage der Ästhetik

Der kosmetische Aspekt nach der Operation spielt neben den verbesserten frühfunktionellen Ergebnissen eine wichtige Rolle. Es gibt viele Namen für einen schonenden Zugang zur Hüfte. Wichtig dabei ist, dass man bei diesem Operationsverfahren keine Muskeln und Sehnen verletzt. Der Operateur schiebt zwei große Muskelgruppen beiseite und gelangt so direkt auf das Gelenk. Da somit keine Muskeln durchtrennt oder abgelöst werden müssen, benötigt man auch deutlich weniger Schmerzmittel nach dem Eingriff. Diese Methode wird von uns routinemäßig seit 2005 durchgeführt.

Schneller zurück in den Alltag

Durch diese Art der Zugangs kann man die PatientInnen rascher wieder in die Normalität bringen, Komplikationsraten und möglicher Blutverlust sind deutlich geringer und die Rekonvaleszenz ist viel kürzer. 98% unserer PatientInnen dürfen, nachdem sie sich von der Narkose erholt haben, noch am OP-Tag mit Hilfe aufstehen und das Bein voll belasten. Die PatientInnen sind seither erstaunt, wie wenig eine Hüftoperation schmerzt. Natürlich spielt bei dieser Art von Zugang auch der ästhetisch-kosmetische Aspekt eine Rolle. Für schlankere Patienten, vor allem gerne von Damen gewünscht, kann man natürlich auch den Bikini-Zugang wählen. Mit dem sogenannten anterioren ilioinguinalen Zugang hat man zusätzlich noch einen ästhetischen Vorteil, da der Hautschnitt entlang der Hautfalte der Leiste verläuft.

Minimalinvasive Operation der Hüfte: Was bedeutet das?

Eine minimalinvasive Operation sollte heutzutage Standard sein. Grundsätzlich beinhaltet sie den schonenden Umgang mit dem Gewebe. Das bedeutet zunächst einen Hautschnitt, der nur die gerade notwendige Länge aufweist. Faszien werden der Länge nach sorgfältig gespalten und am Ende der Operation wieder vollständig adaptiert (d.h. zusammengenäht). Muskulatur wird nicht durch- oder eingeschnitten. Allerdings kommt es durch das “Auseinanderdrängen” und “-halten” dieser Muskulatur nach der Operation oftmals zu einem muskelkaterartigen Schmerz, der allerdings relativ rasch wieder nachlässt und von den Patienten gut toleriert wird, wenn man Sie vorher darüber aufgeklärt hat.

Ein weiteres Merkmal einer minimalinvasiven Operationstechnik ist das Lösen von Kapselstrukturen. Dies ist notwendig, um das Gelenk zunächst zu mobilisieren, da durch einer fortgeschrittenen Arthrose im Hüftgelenk oftmals erhebliche Bewegungseinschränkungen bestehen. Vorsicht ist allerdings geboten bei den vielen verschiedenen Sehnenansätzen im Bereich des Hüftgelenks. Diese dürfen in keinem Falle verletzt werden. Sehnen sind die “Ausläufer” der Muskeln und verbinden diesen mit dem Knochen. Nur durch die Sehnen kann ein Muskel seine Funktion und Gelenkbewegung ausführen. Ein weiterer wichtiger Grundsatz: “Nur so viel wie nötig und so wenig wie möglich” charakterisiert eine minimalinvasive Operation. D.h. wiederum das Gewebe wird behutsam behandelt und nur so viel bearbeitet wir gerade notwendig, um die Operation sicher und optimal durchführen zu können.

Kleinste Prothesen machen ein minimalinvasives Operieren erst wirklich möglich!

Aus unserer Sicht ist eine wirklich minimalinvasive Operation im Bereich der Hüfte nur durch entsprechend kleiner und anatomischer Implantate möglich. Diese “Kurzschäfte” werden seit über 20 Jahren verwendet und haben hervorragende Ergebnisse nach 10 bzw. 15 Jahren. Allerdings werden in Deutschland nur 10% aller Hüftimplantate in dieser Form eingesetzt. Das ist so eigentlich nicht zu erklären! Neben der direkten Größe ist insbesondere die “richtige” minimalinvasive Operationstechnik ein ganz entscheidender Vorteil von diesen Implantaten und somit für das gesamte Operationsergebnis. Ich vergleiche hier immer ein großes Passagierflugzeug mit einem kleinen Sportflugzeug. Das Erste braucht eine erhebliche Landebahn und “Einflugschneise”, wohingegen das Zweite auch auf kleinem Terroir landen kann.

Wie lange dauert eine minimalinvasive Hüft-OP?

Die Zeitdauer einer minimalinvasiven Hüft-Operation ist grundsätzlich vielleicht etwas länger, da die gebotene Sorgfalt hier und da natürlich auch mit einer gewissen Zeitdauer einhergeht. Die sorgfältige Blutstillung verhindert hingegen starke Blutungen und ist somit ein weiterer Vorteil für das gesamte Operationsergebnis. Eine vernünftige Zeit für eine neue Hüftprothese liegt um die 45 Minuten, das ist auch sehr abhängig von Voroperationen oder ob man einen großen kräftigen oder eine eher schlanke und kleine Person operiert.

Für welche PatientInnen ist dieser Zugang geeignet?

Grundsätzlich kann ein minimalinvasiver Zugang immer angewendet werden. Die Ausnahme stellen sicherlich einige Revisionseingriffe, also erneute Operationen an einem Hüftgelenkersatz dar, bei dem z.B. ein größeres Implantat entfernt werden muss. Auch bei sehr kräftigen bzw. adipösen PatientInnen ist in jedem Fall ein minimalinvasives Operieren genauso wichtig wie bei anderen. Lediglich der Hautschnitt und das nachfolgende Hämatom können hier aufgrund des vermehrten Fettgewebes länger und größer sein. Auch das Alter stellt in keiner Weise einen Ausschluss für einen minimalinvasiven Zugang dar. Gerade hier ist es besonders wichtig, die entscheidenden Strukturen zu schonen und somit auch eine rasche Rehabilitation und gute Funktion zu ermöglichen.

Weitere Vorteile dieser Methode

Dieser Zugang eignet sich sowohl für die Implantation von Kurzschäften als auch für Standardschäfte

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