Schmerzen nach Knie-TEP

Schmerzen nach einer Knieprothese (Knie-TEP) – was tun?

Anhaltende oder dauerhafte Schmerzen nach einer Knieprothese müssen Sie nicht einfach hinnehmen!
Viele Patientinnen und Patienten leiden auch nach einer Kniegelenksprothese (Knie-TEP) weiterhin unter Beschwerden – häufig beim Treppensteigen, Gehen oder in der Nacht. Diese Schmerzen können die Beweglichkeit einschränken und die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen.

Häufige Ursachen für Schmerzen nach einer Knieprothese

In den meisten Fällen liegt die Ursache nicht an der Knieprothese selbst. Probleme mit dem Implantat treten seltener auf – zum Beispiel dann, wenn das Einwachsen der Prothese in den Knochen nicht optimal funktioniert.

Dank moderner Materialien und innovativer Prothesendesigns ist der Abrieb einer Kniegelenksprothese heute kaum noch ein limitierender Faktor. Verschleiß oder Materialdefekte kommen nur sehr selten vor.

Mögliche Ursachen für Beschwerden nach einer Knie-TEP können sein:

  • Lockerung oder unzureichende Verankerung der Prothese
  • Fehlstellung oder Fehlpositionierung des Implantats
  • Gelenkinstabilität
  • Infektionen im Bereich der Knieprothese
  • Überlastung benachbarter Gelenke oder Muskulatur

Gründliche Diagnostik ist entscheidend

Eine umfassende Untersuchung ist der wichtigste Schritt, um die Ursache der Schmerzen nach einer Knieprothese zu erkennen. Dazu gehören bildgebende Verfahren, Funktionsanalysen und ggf. Labortests.

Erst nach sorgfältiger Diagnostik und individueller Abwägung der Vor- und Nachteile lässt sich beurteilen, ob eine Revisionsoperation der Knieprothese sinnvoll ist. In etwa einem Drittel der Fälle kann ein erneuter Eingriff die Beschwerden deutlich verbessern und zu einer besseren Funktion des Kniegelenks führen.

Unser Ziel: Ein schmerzfreies, stabiles Knie

Mit moderner Diagnostik, viel Erfahrung und einer individuellen Therapieplanung finden wir die optimale Lösung für Ihre Situation – damit Sie wieder beschwerdefrei und aktiv durchs Leben gehen können.

Ursachen und Behandlung von Schmerzen nach einer Knieprothese (Knie-TEP)

Nach dem Einsetzen einer Knieprothese können bei manchen Patientinnen und Patienten weiterhin Beschwerden bestehen. Wichtig ist: Nicht jede Schmerzursache liegt direkt im Kniegelenk selbst – viele Probleme lassen sich mit gezielter Therapie gut behandeln.

Häufige Ursachen von Schmerzen nach einer Knieprothese

Es gibt eine Vielzahl möglicher Gründe für Schmerzen nach einer Kniegelenksprothese (Knie-TEP). Einige davon sind harmlos und lassen sich einfach therapieren.

Typische Ursachen außerhalb des Gelenks sind:

  • Schwäche der Kniestrecker-Muskulatur (Quadrizeps)
  • Reizung eines kräftigen Bandes am Knie
  • Sehnenansatzentzündung (Tendinopathie)
  • Schleimbeutelentzündung (Bursitis)

Ein Teil der Beschwerden kann auch projiziert oder ausstrahlend sein, also gar nicht direkt vom Knie selbst stammen.
Beispiele:

  • Eine Hüftarthrose kann Schmerzen am Knie verursachen
  • Nervenschmerzen aus der Lendenwirbelsäule (z. B. Ischias oder L5-Syndrom) können sich als isolierte Knieschmerzen äußern

Was tun, wenn Sie mit Ihrer Knieprothese nicht gut zurechtkommen?

Wenn Sie nach der Operation weiterhin Schmerzen oder Einschränkungen verspüren, sollten Sie zunächst das Gespräch mit Ihrem Operateur suchen.
Bleiben die Beschwerden bestehen, ist eine Zweitmeinung bei einer/m erfahrenen Orthopädin/Orthopäden sinnvoll – idealerweise in einem zertifizierten Endoprothesenzentrum (EPZ). Dort wird die Funktion der Prothese sowie die gesamte Gelenkmechanik gründlich überprüft.

Wie lange können Schmerzen nach einer Knie-TEP anhalten?

Der Einsatz einer Knieprothese ist ein großer orthopädischer Eingriff.
In den meisten Fällen können starke Schmerzmittel wenige Tage nach der Operation reduziert werden. Eine leichte Schmerzmedikation ist häufig noch 3–4 Wochen lang erforderlich.

Allerdings gibt es auch Patientinnen und Patienten, die über einen längeren Zeitraum Beschwerden haben. Das liegt unter anderem daran, dass sich Muskeln, Bänder und Sehnen erst an die neue Gelenksituation anpassen müssen.

Studien zeigen, dass:

  • die Dauer und Stärke der Schmerzen vor der Operation einen Einfluss auf die Heilung haben,
  • das individuelle Schmerzempfinden sehr unterschiedlich sein kann.

Während manche Betroffene schon nach wenigen Tagen gut zurechtkommen, benötigen andere deutlich länger, bis das Knie schmerzfrei funktioniert.

Spezifische Ursachen nach der Operation

Schmerzen an der Innenseite des Knies treten häufig durch eine erhöhte Bandspannung auf. Diese kann entstehen, wenn bei der Operation die Beinachse korrigiert wurde – ein notwendiger Schritt bei Arthrose im inneren Gelenkbereich.

Halten diese Schmerzen länger als zwei Wochen nach der Operation an, sollte eine ärztliche Kontrolle erfolgen. Oft genügt eine Anpassung der Physiotherapie oder der Belastungsintensität, um eine Besserung zu erzielen.

Auch Ruhe- oder Nachtschmerzen sind in der Heilungsphase nicht ungewöhnlich. Durch die neue Ausrichtung des Gelenks kommt es zu Zugspannungen an den Bändern, die kleine Mikroverletzungen und Entzündungsreaktionen verursachen können. Das ist ein normaler Teil des Heilungsprozesses, sollte aber ärztlich begleitet werden.

Typische Begleitbeschwerden nach einer Knieprothese

Nach einer Knie-TEP kann es zu Schwellungen oder Blutergüssen (Hämatomen) im Bereich des Kniegelenks kommen. Diese können sich auch auf den Unterschenkel oder das Sprunggelenk ausdehnen.

Zur Linderung und Vorbeugung helfen:

  • Kompressionsstrümpfe, speziell für die Rehabilitationsphase
  • Lymphdrainage zur Unterstützung des Lymphabflusses
  • Hochlagerung des Beins zur Reduktion von Schwellung und Druckgefühl

Fazit

Schmerzen nach einer Knieprothese sind nicht ungewöhnlich – aber sie sollten immer ernst genommen und abgeklärt werden.
Mit einer gezielten Diagnostik, konsequenter Rehabilitation und ggf. Anpassung der Behandlung lassen sich die meisten Beschwerden deutlich verbessern.

Unser Ziel: Ihr neues Knie soll wieder schmerzfrei, stabil und beweglich werden – für ein aktives und selbstbestimmtes Leben.

Arthrofibrose nach Knieprothese (Knie-TEP) – Ursachen, Symptome und Behandlung

Nach dem Einsetzen einer Knieprothese (Knie-TEP) kann es in seltenen Fällen zu einer Arthrofibrose kommen – einer besonderen Form der Heilungsstörung. Diese Erkrankung ist oft schwer von einem normalen postoperativen Verlauf zu unterscheiden, da Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen in gewissem Maß nach jeder Operation üblich sind.

Was ist eine Arthrofibrose?

Bei einer Arthrofibrose bildet der Körper übermäßig viel Bindegewebe (Narbengewebe) im Gelenk. Es entsteht ein Ungleichgewicht zwischen Aufbau und Abbau von Bindegewebe: Der natürliche Heilungsprozess gerät aus dem Gleichgewicht, und festes, fibrotisches Narbengewebe schränkt die Beweglichkeit des Kniegelenks zunehmend ein.

Das führt zu Schmerzen, Versteifung und einem charakteristischen „Schraubstockgefühl“ im Knie.

Typische Symptome einer Arthrofibrose

Folgende Anzeichen lassen an eine Arthrofibrose denken – insbesondere, wenn die Beschwerden über das normale Maß hinausgehen oder sich trotz intensiver Therapie verschlechtern:

  • Stark eingeschränkte Beweglichkeit des Knies (Beugung oft < 90°)
  • Gefühl, dass das Knie „blockiert“ oder „eingeschnürt“ ist
  • Ungewöhnlich starke Schmerzen im Verlauf der Heilung
  • Zunehmende Beschwerden trotz Physiotherapie („je mehr ich übe, desto schlechter wird es“)
  • Eingeschränkte Beweglichkeit der Kniescheibe
  • Das subjektive Gefühl: „Mit meinem Knie stimmt etwas nicht“

Warum ist die richtige Diagnose so wichtig?

Die Früherkennung der Arthrofibrose ist entscheidend, weil sich ihre Behandlung grundlegend von der Standard-Nachbehandlung einer Knie-TEP unterscheidet.
Während bei einer normalen Rehabilitation Bewegung und Muskelaufbau gefördert werden, kann bei einer Arthrofibrose zu intensives Üben kontraproduktiv sein und die Beschwerden verschlimmern.

Behandlung der Arthrofibrose – schonend und gezielt

Die Therapie der Arthrofibrose zielt darauf ab, das überaktive Narbengewebe zu beruhigen und die Entzündungsreaktion zu reduzieren. Wichtig ist ein sanftes, schmerzfreies Vorgehen.

Therapieprinzipien:

  • Gründliche Aufklärung des Patienten über die Erkrankung
  • Keine gewaltsame Mobilisation des Gelenks
  • Keine Übung „in den Schmerz hinein“
  • Passive Weichteiltechniken (z. B. manuelle Therapie, Lymphdrainage)
  • Ausreichende Schmerzmedikation
  • Cortison-Therapie bei ausgeprägten Entzündungszeichen
  • Kinesiotaping zur Entlastung und Durchblutungsförderung
  • Entspannungs- und Atemtechniken zur muskulären Entlastung

Das Ziel ist eine kontrollierte, schmerzfreie Verbesserung der Beweglichkeit, ohne das Narbengewebe zusätzlich zu reizen.

Spezialbehandlung bei Arthrofibrose – Prof. Traut in Bad Oeynhausen

Patientinnen und Patienten, die unter einer Arthrofibrose nach Knieprothese leiden, profitieren von einer spezialisierten Diagnostik und Therapie.
Ein führendes Zentrum auf diesem Gebiet ist die
Arthrofibrose-Spezialabteilung unter Leitung von Prof. Dr. Traut in Bad Oeynhausen.

Dort werden modernste Behandlungskonzepte angeboten – von der genauen Diagnostik über individuelle Therapiekonzepte bis hin zu schonenden Revisionsoperationen, falls erforderlich.
Die Kombination aus wissenschaftlicher Expertise und langjähriger Erfahrung macht Bad Oeynhausen zu einer der ersten Adressen für Arthrofibrose-Patienten im deutschsprachigen Raum.

Fazit

Die Arthrofibrose ist eine seltene, aber ernstzunehmende Komplikation nach einer Knie-TEP.
Eine frühe Diagnose, individuelle Therapie und fachspezifische Betreuung – z. B. in einem spezialisierten Zentrum wie bei Prof. Traut in Bad Oeynhausen – können entscheidend dazu beitragen, das Bewegungsausmaß zu verbessern und Schmerzen zu lindern.

Das Franzosenmodell

Eine Gruppe Orthopäden entwickelte 2020 in Frankreich eine Modell mit dem sie über 90% der schmerzhafte Knieendoprothesen aufklären und behandeln konnten.

Es gliedert die Ursachen in 3 Gruppen

  1. periartikuläre Schmerzen (Schmerzursache um das Knie herum) ca. 30%
  • Quadricepssehnenschwäche
  • iliotibiales Bandsyndrom
  • Pes-anserinus-Syndrom
  • Bursitis präpatellaris (Schleimbeutelentzündung)

--> die genaue Ursache kann hier oftmals durch eine Testinfiltration gefunden werden und mittels gezielter Physiotherapie fast immer deutlich gebressert werden.

     2. Implantatbedingt

  • Implantatlockerung ca. 20%
  • Abrieb ca. 8%
  • Infektion ca. 5%
  • Instabilitäten ca. 3%
  • schlechte Platzierung des Implantates ca. 2%

--> hier ist fast immer eine operative Revision, d.h. eine erneute Operation die einzige Möglichkeit die Ursache der Beschwerden erfolgreich zu behandeln.

     3. projizierte Knieschmerzen (Ursache der Schmerzen außerhalb des Kniegelenks           ca. 19%)

  • Lumboischialgie (Beinschmerzen ausstrahlend vom Rücken, ohne und mit Rückenschmerzen möglich!)
  • Coxarthrose (Arthrose im Hüftgelenk)

--> Behandlung der Ursache zunächst konservativ, ggf. bei stark ausgeprägtem Befund auch selten operativ

Klackern im Knie nach einer Knieprothese– immer harmlos?

Einige Patientinnen undPatienten berichten in den ersten Monaten nach einer Implantation einerKniegelenksendoprothese (Knie-TEP) über ungewohnte Geräusche, wie ein Klackernoder Klicken im neuen Gelenk. Solche Geräusche können zunächst beunruhigendwirken – sind aber in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge.

Warum es nach einer Knieprothesemanchmal klackert

Nach dem Einsetzen eineskünstlichen Kniegelenks müssen sich die Muskulatur, Sehnen und Weichteilezunächst an die neue Gelenkmechanik anpassen. Auch die künstlichen Gleitflächendes Implantats können anfangs leichte Geräusche erzeugen. Diese Geräuscheentstehen häufig durch mechanische Anpassungsvorgänge und sind kein Zeicheneiner Lockerung oder Fehlfunktion.

Was aktuelle Studien zeigen

Eine große Studie aus denUSA untersuchte über 3.000 Patientinnen und Patienten nach einer Knieprothese.Etwa jede/r Fünfte berichtete über ungewohnte Geräusche im operierten Knie –vor allem im ersten Jahr nach der Operation. Nach drei Jahren waren dieseGeräusche bei den meisten Betroffenen deutlich seltener oder vollständigverschwunden. Weder Beweglichkeit noch Schmerzfreiheit oder Zufriedenheit mitdem künstlichen Gelenk wurden durch das Knirschen beeinträchtigt.

Was Sie als Patientin oder Patient wissen sollten

·        Ein gelegentliches Klackern oder Klicken nach einer Knieprothese ist in derRegel          unbedenklich.

·        Die Geräusche verschwinden meist im Verlauf der Heilung.

·        Wenn zusätzlich Schmerzen, Schwellungen oder Bewegungseinschränkungen
         auftreten, sollte eine ärztliche Kontrolle erfolgen.

Fazit

Ein künstliches Kniegelenk kann anfangs ungewohnt wirken. Ein Klacken bedeutet jedoch in den meisten Fällen keine Komplikation. Mit etwas Geduld und gezielter Rehabilitation gewinnen die meisten Patientinnen und Patienten im Laufe der Zeit ein stabiles, schmerzfreies und belastbares Gelenkgefühl zurück.

FREUDE AN DER BEWEGUNG!

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