
Anhaltende oder dauerhafte Schmerzen nach einer Knieprothese müssen Sie nicht einfach hinnehmen!
Viele Patientinnen und Patienten leiden auch nach einer Kniegelenksprothese (Knie-TEP) weiterhin unter Beschwerden – häufig beim Treppensteigen, Gehen oder in der Nacht. Diese Schmerzen können die Beweglichkeit einschränken und die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen.
In den meisten Fällen liegt die Ursache nicht an der Knieprothese selbst. Probleme mit dem Implantat treten seltener auf – zum Beispiel dann, wenn das Einwachsen der Prothese in den Knochen nicht optimal funktioniert.
Dank moderner Materialien und innovativer Prothesendesigns ist der Abrieb einer Kniegelenksprothese heute kaum noch ein limitierender Faktor. Verschleiß oder Materialdefekte kommen nur sehr selten vor.
Mögliche Ursachen für Beschwerden nach einer Knie-TEP können sein:
Eine umfassende Untersuchung ist der wichtigste Schritt, um die Ursache der Schmerzen nach einer Knieprothese zu erkennen. Dazu gehören bildgebende Verfahren, Funktionsanalysen und ggf. Labortests.
Erst nach sorgfältiger Diagnostik und individueller Abwägung der Vor- und Nachteile lässt sich beurteilen, ob eine Revisionsoperation der Knieprothese sinnvoll ist. In etwa einem Drittel der Fälle kann ein erneuter Eingriff die Beschwerden deutlich verbessern und zu einer besseren Funktion des Kniegelenks führen.
Mit moderner Diagnostik, viel Erfahrung und einer individuellen Therapieplanung finden wir die optimale Lösung für Ihre Situation – damit Sie wieder beschwerdefrei und aktiv durchs Leben gehen können.
Nach dem Einsetzen einer Knieprothese können bei manchen Patientinnen und Patienten weiterhin Beschwerden bestehen. Wichtig ist: Nicht jede Schmerzursache liegt direkt im Kniegelenk selbst – viele Probleme lassen sich mit gezielter Therapie gut behandeln.
Es gibt eine Vielzahl möglicher Gründe für Schmerzen nach einer Kniegelenksprothese (Knie-TEP). Einige davon sind harmlos und lassen sich einfach therapieren.
Typische Ursachen außerhalb des Gelenks sind:
Ein Teil der Beschwerden kann auch projiziert oder ausstrahlend sein, also gar nicht direkt vom Knie selbst stammen.
Beispiele:
Wenn Sie nach der Operation weiterhin Schmerzen oder Einschränkungen verspüren, sollten Sie zunächst das Gespräch mit Ihrem Operateur suchen.
Bleiben die Beschwerden bestehen, ist eine Zweitmeinung bei einer/m erfahrenen Orthopädin/Orthopäden sinnvoll – idealerweise in einem zertifizierten Endoprothesenzentrum (EPZ). Dort wird die Funktion der Prothese sowie die gesamte Gelenkmechanik gründlich überprüft.
Der Einsatz einer Knieprothese ist ein großer orthopädischer Eingriff.
In den meisten Fällen können starke Schmerzmittel wenige Tage nach der Operation reduziert werden. Eine leichte Schmerzmedikation ist häufig noch 3–4 Wochen lang erforderlich.
Allerdings gibt es auch Patientinnen und Patienten, die über einen längeren Zeitraum Beschwerden haben. Das liegt unter anderem daran, dass sich Muskeln, Bänder und Sehnen erst an die neue Gelenksituation anpassen müssen.
Studien zeigen, dass:
Während manche Betroffene schon nach wenigen Tagen gut zurechtkommen, benötigen andere deutlich länger, bis das Knie schmerzfrei funktioniert.
Schmerzen an der Innenseite des Knies treten häufig durch eine erhöhte Bandspannung auf. Diese kann entstehen, wenn bei der Operation die Beinachse korrigiert wurde – ein notwendiger Schritt bei Arthrose im inneren Gelenkbereich.
Halten diese Schmerzen länger als zwei Wochen nach der Operation an, sollte eine ärztliche Kontrolle erfolgen. Oft genügt eine Anpassung der Physiotherapie oder der Belastungsintensität, um eine Besserung zu erzielen.
Auch Ruhe- oder Nachtschmerzen sind in der Heilungsphase nicht ungewöhnlich. Durch die neue Ausrichtung des Gelenks kommt es zu Zugspannungen an den Bändern, die kleine Mikroverletzungen und Entzündungsreaktionen verursachen können. Das ist ein normaler Teil des Heilungsprozesses, sollte aber ärztlich begleitet werden.
Nach einer Knie-TEP kann es zu Schwellungen oder Blutergüssen (Hämatomen) im Bereich des Kniegelenks kommen. Diese können sich auch auf den Unterschenkel oder das Sprunggelenk ausdehnen.
Zur Linderung und Vorbeugung helfen:
Schmerzen nach einer Knieprothese sind nicht ungewöhnlich – aber sie sollten immer ernst genommen und abgeklärt werden.
Mit einer gezielten Diagnostik, konsequenter Rehabilitation und ggf. Anpassung der Behandlung lassen sich die meisten Beschwerden deutlich verbessern.
Unser Ziel: Ihr neues Knie soll wieder schmerzfrei, stabil und beweglich werden – für ein aktives und selbstbestimmtes Leben.
Nach dem Einsetzen einer Knieprothese (Knie-TEP) kann es in seltenen Fällen zu einer Arthrofibrose kommen – einer besonderen Form der Heilungsstörung. Diese Erkrankung ist oft schwer von einem normalen postoperativen Verlauf zu unterscheiden, da Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen in gewissem Maß nach jeder Operation üblich sind.
Bei einer Arthrofibrose bildet der Körper übermäßig viel Bindegewebe (Narbengewebe) im Gelenk. Es entsteht ein Ungleichgewicht zwischen Aufbau und Abbau von Bindegewebe: Der natürliche Heilungsprozess gerät aus dem Gleichgewicht, und festes, fibrotisches Narbengewebe schränkt die Beweglichkeit des Kniegelenks zunehmend ein.
Das führt zu Schmerzen, Versteifung und einem charakteristischen „Schraubstockgefühl“ im Knie.
Folgende Anzeichen lassen an eine Arthrofibrose denken – insbesondere, wenn die Beschwerden über das normale Maß hinausgehen oder sich trotz intensiver Therapie verschlechtern:
Die Früherkennung der Arthrofibrose ist entscheidend, weil sich ihre Behandlung grundlegend von der Standard-Nachbehandlung einer Knie-TEP unterscheidet.
Während bei einer normalen Rehabilitation Bewegung und Muskelaufbau gefördert werden, kann bei einer Arthrofibrose zu intensives Üben kontraproduktiv sein und die Beschwerden verschlimmern.
Die Therapie der Arthrofibrose zielt darauf ab, das überaktive Narbengewebe zu beruhigen und die Entzündungsreaktion zu reduzieren. Wichtig ist ein sanftes, schmerzfreies Vorgehen.
Therapieprinzipien:
Das Ziel ist eine kontrollierte, schmerzfreie Verbesserung der Beweglichkeit, ohne das Narbengewebe zusätzlich zu reizen.
Patientinnen und Patienten, die unter einer Arthrofibrose nach Knieprothese leiden, profitieren von einer spezialisierten Diagnostik und Therapie.
Ein führendes Zentrum auf diesem Gebiet ist die
Arthrofibrose-Spezialabteilung unter Leitung von Prof. Dr. Traut in Bad Oeynhausen.
Dort werden modernste Behandlungskonzepte angeboten – von der genauen Diagnostik über individuelle Therapiekonzepte bis hin zu schonenden Revisionsoperationen, falls erforderlich.
Die Kombination aus wissenschaftlicher Expertise und langjähriger Erfahrung macht Bad Oeynhausen zu einer der ersten Adressen für Arthrofibrose-Patienten im deutschsprachigen Raum.
Die Arthrofibrose ist eine seltene, aber ernstzunehmende Komplikation nach einer Knie-TEP.
Eine frühe Diagnose, individuelle Therapie und fachspezifische Betreuung – z. B. in einem spezialisierten Zentrum wie bei Prof. Traut in Bad Oeynhausen – können entscheidend dazu beitragen, das Bewegungsausmaß zu verbessern und Schmerzen zu lindern.
Eine Gruppe Orthopäden entwickelte 2020 in Frankreich eine Modell mit dem sie über 90% der schmerzhafte Knieendoprothesen aufklären und behandeln konnten.
Es gliedert die Ursachen in 3 Gruppen
--> die genaue Ursache kann hier oftmals durch eine Testinfiltration gefunden werden und mittels gezielter Physiotherapie fast immer deutlich gebressert werden.
2. Implantatbedingt
--> hier ist fast immer eine operative Revision, d.h. eine erneute Operation die einzige Möglichkeit die Ursache der Beschwerden erfolgreich zu behandeln.
3. projizierte Knieschmerzen (Ursache der Schmerzen außerhalb des Kniegelenks ca. 19%)
--> Behandlung der Ursache zunächst konservativ, ggf. bei stark ausgeprägtem Befund auch selten operativ
Einige Patientinnen undPatienten berichten in den ersten Monaten nach einer Implantation einerKniegelenksendoprothese (Knie-TEP) über ungewohnte Geräusche, wie ein Klackernoder Klicken im neuen Gelenk. Solche Geräusche können zunächst beunruhigendwirken – sind aber in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge.
Nach dem Einsetzen eineskünstlichen Kniegelenks müssen sich die Muskulatur, Sehnen und Weichteilezunächst an die neue Gelenkmechanik anpassen. Auch die künstlichen Gleitflächendes Implantats können anfangs leichte Geräusche erzeugen. Diese Geräuscheentstehen häufig durch mechanische Anpassungsvorgänge und sind kein Zeicheneiner Lockerung oder Fehlfunktion.
Eine große Studie aus denUSA untersuchte über 3.000 Patientinnen und Patienten nach einer Knieprothese.Etwa jede/r Fünfte berichtete über ungewohnte Geräusche im operierten Knie –vor allem im ersten Jahr nach der Operation. Nach drei Jahren waren dieseGeräusche bei den meisten Betroffenen deutlich seltener oder vollständigverschwunden. Weder Beweglichkeit noch Schmerzfreiheit oder Zufriedenheit mitdem künstlichen Gelenk wurden durch das Knirschen beeinträchtigt.
· Ein gelegentliches Klackern oder Klicken nach einer Knieprothese ist in derRegel unbedenklich.
· Die Geräusche verschwinden meist im Verlauf der Heilung.
· Wenn zusätzlich Schmerzen, Schwellungen oder Bewegungseinschränkungen
auftreten, sollte eine ärztliche Kontrolle erfolgen.
Ein künstliches Kniegelenk kann anfangs ungewohnt wirken. Ein Klacken bedeutet jedoch in den meisten Fällen keine Komplikation. Mit etwas Geduld und gezielter Rehabilitation gewinnen die meisten Patientinnen und Patienten im Laufe der Zeit ein stabiles, schmerzfreies und belastbares Gelenkgefühl zurück.